Die Frauen-Schach-Weltmeisterschaft 2023, die 30. ihrer Art, zog Schachfans aus aller Welt in ihren Bann. Vom 5. bis 25. Juli trafen die stärksten Schachspielerinnen in China aufeinander, um herauszufinden, wer die beste der Welt ist. Am Ende stand Ju Wenjun erneut als Siegerin fest, nachdem sie ihren Titel in einem packenden Match gegen ihre Landsfrau Lei Tingjie verteidigte.
Die Teilnehmerinnen: Eine Liga für sich
Die Teilnehmerinnenliste las sich wie ein Who’s Who der Frauen-Schachszene:
- Ju Wenjun (China)
- Hou Yifan (China)
- Wang Hao (China)
- Tan Zhongyi (China)
- Aleksandra Goryachkina (Russland)
- Anna Muzychuk (Ukraine)
- Valentina Gunina (Russland)
- Alexandra Kosteniuk (Russland)
- Lei Tingjie (China)
Die Auswahl der Teilnehmerinnen erfolgte auf Basis mehrerer Kriterien: Die amtierende Weltmeisterin erhielt einen Startplatz, ebenso die Top 8 der FIDE-Weltrangliste vor dem Turnier. Zudem qualifizierten sich die Siegerin des Interzonalen Turniers und die beiden Siegerinnen des Grand Prix der Frauen 2023.
Schachspielerinnen im Fokus: Ju Wenjun und Lei Tingjie
Ju Wenjun: Die titelverteidigende Weltmeisterin
Geboren am 1. Mai 1991, hat Ju Wenjun ihren Weg an die Spitze des Frauenschachs mit einer beeindruckenden Karriere geebnet. Mit einem FIDE-Elo-Rating von 2641 ist sie die aktuelle Nummer 1 der Frauen-Weltrangliste. Ihre Reise begann, als sie mit nur fünf Jahren Schach zu spielen anfing. Ihre Fähigkeiten haben sie zu mehreren prestigeträchtigen Titeln geführt, darunter die Chinesische Meisterschaft der weiblichen Jugend 2006 und die Chinesische Frauenmeisterschaft 2008. Sie gilt als aggressive Spielerin und besticht durch ihre Fähigkeit, das Tempo des Spiels zu kontrollieren.
Lei Tingjie: Die Herausforderin
Die jüngere Herausforderin, Lei Tingjie, geboren am 7. Dezember 1994, ist ebenfalls eine außergewöhnliche Spielerin. Mit einem FIDE-Elo-Rating von 2618 liegt sie auf Platz 2 der Frauen-Weltrangliste. Lei Tingjie begann im Alter von sieben Jahren Schach zu spielen und hat sich mit ihren herausragenden Leistungen – darunter der Gewinn der chinesischen Meisterschaft der weiblichen Jugend 2011 und der Chinesischen Frauenmeisterschaft 2014 – ihren eigenen Platz in der Elite des Frauenschachs gesichert. Sie ist bekannt für ihre soliden Spielstrategien und ihre überlegene Endspielstärke.
Stimmen der Spielerinnen
In einem exklusiven Interview vor der Weltmeisterschaft teilte Ju Wenjun ihre Gefühle mit uns: „Es fühlt sich großartig an, Weltmeisterin zu sein. Es ist ein Traum, der wahr geworden ist. Ich habe hart gearbeitet und bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Mein Ziel ist es, meinen Titel zu verteidigen und die beste Schachspielerin der Welt zu werden.“
Auf der anderen Seite sprach Lei Tingjie über die Ehre und Aufregung, gegen die Weltmeisterin anzutreten. Sie betonte: „Es ist eine große Ehre, gegen die Weltmeisterin zu spielen. Ich bin sehr aufgeregt und motiviert. Ich werde hart arbeiten und alles geben, um mein Ziel, die Weltmeisterin zu werden, zu erreichen.“
Der Kampf um den Titel der Frauen Schach-Weltmeisterschaft 2023
Das Finale der Frauen Schach-WM 2023 war ein Duell zweier chinesischer Schach-Meisterinnen: Ju Wenjun, die amtierende Weltmeisterin, und Lei Tingjie. In einem K.-o.-System kämpften sie über sechs Partien um den begehrten Titel. Bei einem Gleichstand wäre die Sudden Death-Regel zur Anwendung gekommen. Doch Ju Wenjun behielt die Oberhand und gewann das Match mit einem Gesamtpunktestand von 4,5 zu 2,5.
Playlist
| Spielerin | Punkte |
|---|---|
| Ju Wenjun | 4,5 |
| Lei Tingjie | 2,5 |
Preisgelder und Auszeichnungen: Die Siegesprämien
Die Siegerin der Frauen-Schach-Weltmeisterschaft 2023, Ju Wenjun, erhielt eine Siegprämie von 275.000 Euro. Lei Tingjie, die das Finale erreichte, erhielt eine Prämie von 225.000 Euro für ihre herausragende Leistung.
Die Ausscheidungsturniere: Der lange Weg zur Weltmeisterschaft
Die Spielerinnen für die Frauenschach-Weltmeisterschaft 2023 mussten sich durch anspruchsvolle Qualifikationsturniere kämpfen. Das Interzonale Turnier fand vom 16. bis 28. Mai 2023 in Batumi, Georgien, statt und wurde im Schweizer System mit 12 Runden gespielt. Die beiden besten Spielerinnen dieses Turniers, Anna Muzychuk aus der Ukraine und Aleksandra Goryachkina aus Russland, qualifizierten sich für die Weltmeisterschaft.
Der Grand Prix der Frauen 2023, der in drei Turnieren vom 12. bis 23. Februar, 13. bis 24. April und 12. bis 23. Juni 2023 in Moskau, Russland, stattfand, wurde ebenfalls im Schweizer System mit 9 Runden gespielt. Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung, Alexandra Kosteniuk und Valentina Gunina aus Russland, qualifizierten sich ebenfalls für die Weltmeisterschaft.
Die Ergebnisse dieser Ausscheidungsturniere waren:
Interzonales Turnier:
- Anna Muzychuk (Ukraine)
- Aleksandra Goryachkina (Russland)
Grand Prix der Frauen 2023:
- Alexandra Kosteniuk (Russland)
- Valentina Gunina (Russland)
Ein Triumph für das Frauenschach
Die Frauen-Schach-Weltmeisterschaft 2023 war ein spannendes und hochklassiges Turnier, das einmal mehr unterstrich, dass das Niveau des Frauenschachs weiterhin steigt. Ju Wenjun konnte ihren Titel erfolgreich verteidigen und bewies, dass sie zurzeit die stärkste Schachspielerin der Welt ist. Doch auch die anderen Teilnehmerinnen zeigten bemerkenswerte Leistungen und trugen zu einem denkwürdigen Turnier bei.
Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Frauen-Schach-Weltmeisterschaft und sind gespannt, welche neuen Talente sich dort präsentieren werden. Der Sport hat gezeigt, dass er voller Überraschungen und Wendungen steckt – das macht ihn so faszinierend und unvorhersehbar.