9.6.1973,
Dem Verein „Die Schachfreunde Frankfurt 1921 e. V.“ ist es gelungen, den Exweltmeister im Schachspielen, Boris Spassky, und den ihn bei einem Besuch in der Bundesrepublik Deutschland begleitenden russischen Großmeister Paul Keres, nach Frankfurt am Main zu verpflichten. Beide spielen im Haus Dornbusch an 20 Brettern simultan gegen Schachfreunde aus Frankfurt am Main und Umgebung.
INSTITUT FÜR STADTGESCHICHTE (ISG)
https://www.stadtgeschichte-ffm.de/de/stadtgeschichte/stadtchronik/1973#s1973-06-09
Das ISG ist eines der bedeutendsten Archive Deutschlands und seit 1436 Frankfurts historisches Gedächtnis.
Erinnerungen: Vor 50 Jahren an Ex-Weltmeister Boris Spassky und Paul Keres
Martin Wolff – Gestern vor exakt 50 Jahren, am 9. Juni 1973, folgten Ex-Weltmeister Boris Spassky und Paul Keres einer Einladung der „Schachfreunde Frankfurt“ zu einer Simultanvorstellung ins Haus Dornbusch in Frankfurt am Main.
Ich war damals 14 Jahre alt und spielte erst ein Jahr in einem (anderen) Schachverein. Es war ein Traum, dort mitspielen zu dürfen und einen der begehrten Plätze zu ergattern. Gerne bezahlte ich die verlangten 25 DM.
Ich hatte in jenen Jahren in den Monaten April bis Juni einen derart starken Heuschnupfen, dass mir ein Arzt speziell für diesen Tag ein Cortison haltiges Medikament verschrieb. Ich sollte beschwerdefrei spielen können.
Mein Großvater, zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis hatte, war damals in einem Altersheim und saß an jenem Abend mit seinen Kumpeln und Kumpelinen im Gemeinschaftsraum und schaute die „Hessenschau“ o. ä. Es kam ein kurzer Bericht über die Simultanvorstellungen und plötzlich tauchte ich im Bild auf. Mein Opa stand auf und sagte laut: Das ist mein Enkel! Er war so stolz! Wenige Monate später verstarb mein Großvater. Ich bin heute noch glücklich, dass ich ihm eine Freude machen konnte.